Für den Zielsetzungsprozess in der Aphasietherapie stehen zwei Methoden zur Verfügung: Zum einen der traditionelle bottom-up Ansatz und zum anderen das neuere top-down Vorgehen. Während der Schwerpunkt des bottom-up Ansatzes auf den funktionsstörungen der Patienten liegt, stehen im top-down Vorgehen die Beeinträchtigungen der Teilhabe und Aktivitäten im Mittelpunkt des Interesses. Da sowohl der Gesetzgeber als auch die Patienten als Ergebnis der Aphasietherapie eine Verbesserung der sprachlichen Aktivitäten und dadurch auch der Teilhabe erwarten, sollte die top-down orientierte Aphasietherapie bevorzugt werden. Sie führt in ihrer Anwendung zu der Konsequenz, nicht wie bislang einzelne sprachliche Funktionen isoliert zu therapieren, sondern sprachliche Aktivitäten in Alltagsroutinen einzubetten. Einige Belege deuten darauf hin, dass die alltagsbezogene (Sprach)-Therapie der funktionsorientierten theoretisch und empirisch überlegen ist.