Der Einsatz von tutoriellen Lernverfahren kann nachweislich sowohl fachliche Kompetenzen als auch die soziale Integration von Schülerinnen und Schülern positiv beeinflussen. Allerdings ist bisher weitgehend ungeklärt, ob eine Förderung der sozialen Integration von Kindern mit externalisierenden Verhaltensproblemen (VP) ebenfalls durch solche Methoden erzielt werden kann. In der vorliegenden Studie wurde daher die Methode Lautlesetandems nach Rosebrock et al. (2011) mit 67 Kindern aus drei zweiten, inklusiven Klassen hinsichtlich der Wirkung auf das Klassenklima und die soziale Integration von Kindern mit und ohne VP evaluiert. Weiterhin wurde untersucht, inwiefern Tutoren und Tutanden unterschiedlich stark von der Leseflüssigkeitsförderung profitieren. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder mit VP insgesamt wesentlich schlechter sozial integriert waren als Kinder ohne VP. Eine Veränderung im prä-post-Vergleich wurde für beide Gruppen jedoch nicht festgestellt. Bzgl. der Lesegeschwindigkeit konnten sich die Tutanden deutlich an die Tutoren annähern. Im Beitrag werden praktische Implikationen zum Einsatz tutorieller Verfahren mit Kindern mit VP diskutiert sowie Anregungen für weitere Forschungsvorhaben gegeben.

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